Hallo ihr Lieben,
das folgende Interview habe ich im April 2021 mit Heike Pappenfuss geführt. In diesem Beitrag erfährst du mehr über mich, wo ich herkomme und wie ich arbeite. Ich wünsche dir viel Freude beim Lesen!
„Ich bin heute im Einklang mit dem, was ich tue, wie ich es tue und warum ich es tue.“, sagt Christine Berliner. Die Marketingexpertin hat mit der Markenberatung conscious branding ihre Berufung gefunden. Ihr Ziel: sinnstiftenden Ideen zum Erfolg verhelfen. Ihre Motivation: Wir müssen bei uns selbst anfangen, wenn wir uns eine lebenswerte Zukunft wünschen.
„Die Worte eines Wegbegleiters sind mir in Erinnerung geblieben: ‚Wenn du die Kultur nicht vorfindest, in der du richtig bist, dann musst du dir die Kultur selber erschaffen.‘ Das habe ich mir zu Herzen genommen und bin nun dabei, meine Kultur mit conscious branding selber zu gestalten“, so Christine. „Ich überlege mir also bewusst, was ich tue, wie ich kommuniziere, wie ich arbeite und wie achtsam ich mit den Dingen bin, die um mich herum sind.“
Christine betreut Marken aus Leidenschaft. Seit 35 Jahren. Und schon immer ist sie dabei ihren Weg gegangen: „Im Marketing gibt es viele Modelle, die eine Allgemeingültigkeit für sich beanspruchen. Ich höre auf mein Gefühl. Aus meiner langen Erfahrung heraus habe ich ein Gespür für Menschen und Marken entwickelt.“ In der Arbeit mit ihren Kund:innen geht sie intuitiv vor und adaptiert dann einen Prozess speziell für das jeweilige Unternehmen.
Menschen kaufen das „Warum“
Oft ist es so, dass ihre Kund:innen im Hintergrund eine ganz andere Aufgabenstellung haben, als die, mit der sie zunächst zu ihr kommen. „Mir ist es wichtig, ein Bewusstsein zu schaffen für drei Dinge: Was mache ich, wie mache ich es und vor allem warum? Viele definieren sich über ihr Produkt oder über ihre Dienstleistung. Aber Menschen kaufen eher das Warum.“
Es geht darum, eine vertrauensvolle, wertebasierte Verbindung zwischen Anbieter und Konsument:in zu schaffen. Überlegen Sie sich: Warum tun Sie, was Sie tun, und welchen Nutzen stiften Sie als Marke? Christine geht mit ihrer Arbeit in die Tiefe. Dafür braucht es Offenheit, Pioniergeist und die Fähigkeit zuzuhören. „Ich forsche und sortiere und mache dies co-kreativ mit meinen Auftraggebern zusammen. Im Anschluss überlegen wir im Kreativteam, in welcher Gestalt wir die Botschaft nach außen transportieren.“
Christine ist in Ost-Berlin aufgewachsen, hat Ökonomie studiert. Die erste Begegnung mit dem Konsum und dem Überangebot im Westen ist ihr noch heute gut in Erinnerung: „Als ich das erste Mal in ein Geschäft gegangen bin, haben mir die Augen weh getan und ich hatte Kopfschmerzen.“ Dann taucht sie selbst ein in die neue Welt. Sie arbeitet kurze Zeit bei Douglas und wechselt dann zum Kosmetikhersteller Clarins, wo sie das Marketing der damals noch kleinen Marke betreut. Clarins, mit Sitz in Paris, war damals dabei, weltweit zu expandieren und Christines Aufgaben wuchsen kontinuierlich mit. Sie betreute die Einzelhandelsgeschäfte, war Key Account Managerin und irgendwann deutsche Marketingleiterin. Nach Clarins wurde sie internationale Marketingleiterin bei Maria Galland. Sie betreut den Relaunch der Marke und ist noch heute stolz auf eine Kampagne, die als eine der ersten Authentizität und Persönlichkeit in den Mittelpunkt gestellt hat. Von Maria Galland wechselte sie zu Reviderm, eine dermo-kosmetische Marke, die den Fokus auf die besonderen Bedürfnisse der Haut richtet.
Das Bedürfnis, Teil der Lösung zu sein
Vor drei Jahren dann machte Christine einen ersten großen Schritt: Sie verlässt die Kosmetikbranche und übernimmt die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit einer Rehaklinik für Menschen mit psychischen Erkrankungen. Hierbei war für sie vor allem die Kommunikation im Dienst der Inklusion von besonderer Bedeutung.
„Ich habe eigentlich damals schon gemerkt, dass es so nicht weitergehen kann, wirtschaftlich, sozial und ökologisch. Ich habe gedacht, dass ich durch den Wechsel des Arbeitgebers das erfüllt bekomme, was ich innerlich fühle. Aber das ist nicht eingetreten. Ich habe eigentlich immer nur den Markennamen geändert.“
Sie beschließt dann, sich selbstständig zu machen und gründet conscious branding, um endlich das zu tun, was ihr am Herzen liegt: „Ich habe das innere Bedürfnis gehabt, Teil der Lösung zu sein und nicht Teil des Problems. Ich bin dankbar für die Erfahrungen, die ich machen durfte. Dennoch denke ich, die Entwicklung muss dahin gehen, dass die Natur und die Zeit der wichtigste Luxus sind, den wir haben. Und das möchte ich unterstützen. Mit conscious branding setze ich jetzt meine Expertise dafür ein, (verantwortungs-)bewusste Veränderungsprozesse anzustoßen.“
Als Christine sich selbstständig macht, hat sie viele Jahre Marketingerfahrung hinter sich. Trotzdem fiel ihr der Schritt nicht leicht: „Ich musste den Mut haben, einen Weg zu gehen, den ich noch richtig greifen konnte. Das Spannende an der Zeit, in der wir leben, ist ja, dass keiner die ultimative Antwort hat. Die aktuelle Situation hat uns einmal mehr vor Augen geführt, wie wenig Bestand jahrzehntelang gepredigte Business-Modelle haben, sobald sich die Bedingungen ändern. Existenzielle Umbruchsphasen erfordern die bewusste Auseinandersetzung mit dem Status Quo und dem eigenen Wertesystem.“
Auf dem Weg in eine enkeltaugliche Zukunft
Heute arbeitet Christine mit Unternehmen, die einen Weg aus dem Hamsterrad der ewigen Konzept- und Innovationsentwicklungen suchen. Da sie ihre Arbeit mit großer Überzeugung ausübt, ist es ihr wichtig, dass die Kunden zu ihr passen. Nicht zuletzt geht es auch um die grundsätzliche Frage, welche Produkte und Dienstleistungen die Welt von Morgen überhaupt braucht: „Mir ist es wichtig, mit Menschen und Unternehmen zusammenzuarbeiten, die bereit sind, auch scheinbar Unumstößliches zu hinterfragen. conscious branding spiegelt meine eigene Haltung wider und umschreibt die Suche nach Antworten für eine ‚enkeltauglichen Zukunft‘. Bewusst und ergebnisoffen.“
Einige Unternehmen haben sich mittlerweile mit Christine auf diesen Weg gemacht. Aber sie sieht auch, dass vielerorts die Strukturen noch zu hierarchisch und zu starr sind. Sie ist überzeugt davon, dass es eine größere Bereitschaft braucht, neue Ideen umzusetzen und auch die Mitarbeiter an diesen Veränderungsprozessen teilhaben zu lassen.
„Wenn sich Unternehmen darauf besinnen, was ihre eigentliche Gründungsmotivation war und nach diesen Werten ihr Handeln ausrichten, wird die nächste Generation vielleicht eine Zukunft erleben, in der Wirtschaft, Soziales und Ökologie zusammengehören.“ Dafür wird sich Christine auch weiterhin leidenschaftlich einsetzen. Am liebsten an ihrem Wunschort – einem Haus in der Natur, „wo sich Menschen mit einer gleichen Geisteshaltung treffen und gemeinsam Dinge entwickeln.“
Meine Gesprächspartnerin Heike Pappenfuss ist Journalistin und Buchautorin. Wenn du mehr über sie und ihr Business erfahren möchtest, dann schau doch gerne mal auf ihrer Website vorbei. Klick dafür ganz einfach hier!